Hier möchten wir Ihnen kurz die vier Hauptbereiche vorstellen, die grundsätzlicher Bestandteil der logopädischen Arbeit sind. Um die hier vorgestellten Informationen einfach und verständlich zu präsentieren, wurde bewusst auf die Verwendung von Fachbegriffen sowie die Vorstellung einzelner logopädischer Störungsbilder verzichtet.

Die Logopädie ist Bestandteil der medizinischen Grundversorgung und wird in den Heilmittelrichtlinien geregelt. Die Kosten für eine logopädische Behandlung übernimmt, nachdem ein Arzt/eine Ärztin die Behandlung durch Ausstellen einer  Heilmittelverordnung angeordnet hat, die gesetzliche oder private Krankenversicherung. In welcher Höhe die private Krankenversicherung die Kosten tatsächlich übernimmt, ist je nach Vertrag unterschiedlich. Auf Wunsch erhalten sie einen Kostenvoranschlag.

Sprache bezeichnet ein sehr großes Netzwerk, in dem Inhalte gespeichert und abgerufen werden können. Zu diesen Inhalten gehören Laute, Worte, Symbole und Satzstrukturen in unvorstellbarer Vielfalt. Sprache wird vom Kind in verschiedenen Stufen erworben. Die Sprachentwicklung verläuft vom „Groben zum Feinen“ und wird im Verlauf der Entwicklung immer differenzierter. Auffälligkeiten bzw. Störungen können sowohl innerhalb der Sprachentwicklung auftreten als auch nach Abschluß der Sprachentwicklung bei erwachsenen Menschen. Die Ursachen können sehr vielfältig sein.

Der Begriff „Sprechen“ beschreibt die motorische Umsetzung der Sprache. Zunge, Kiefer, Gaumen, Kehlkopf und Atmung werden in unvorstellbar schneller Zeit gesteuert und kontrolliert. Hier kommt es letztendlich zur Koordination der beschriebenen Bereiche Sprache, Stimme und des Schluckens. Auch in diesem Bereich kann es zu vielfältigen Störungen kommen. Erwachsene als auch Kinder können betroffen sein.

Unsere Stimme ist das wichtigste Organ zur Kommunikation. Jeden Tag wird sie eingesetzt, um zwischenmenschliche Verständigung zur ermöglichen. Sei es in der Schule, auf der Arbeit, im Kindergarten, beim Streiten, beim Verhandeln, das Kind in den Schlaf singen, beim Schreien bzw. Rufen über einen längere Distanz, beim Telefonieren … . Diese Liste könnte sicherlich nahezu endlos fortgesetzt werden. Emotionale Gemütszustände ( Freude, Trauer, Ärger … ) sind ebenfalls durch die Stimme ausdrückbar.

Da unserer Stimme von früh bis spät im Einsatz ist, kann es passieren, dass sie ab einem gewissen Zeitpunkt Ermüdungserscheinungen zeigt. Sie wird leiser, kratziger, bleibt unter Umständen „still“ und es fordert uns viel Kraftum sie aufrechtzuerhalten. Hierbei können ungünstige bzw. stimmbelastende Faktoren entstehen, die evtl. einer logopädischen Diagnostik und anschließenender Therapie bedürfen.

Des Weiteren treten stimmliche Veränderungen auch bei organischen Ursachen auf, die den natürlichen Aufbau und die Funktion des Kehlkopfes als „Stimmgeber“ betreffen.

Der Kehlkopf hat grundsätzlich zwei Funktionen. Die Funktion der Stimmbildung und des Sprechens wurde bereits auf den entsprechenen Seiten beschrieben. Primäre Funktion ist jedoch das Schlucken. Beim Schlucken hebt sich der Kehlkopf, der Kehldeckel legt sich dabei über die Luftröhre und verhindert somit das Eindringen von Nahrung und Flüssigkeit in die Luftröhre. Alle Sprechorgane (Zunge, Kiefer, Gaumen) haben somit auch eine wichtige Funktion für die sichere Nahrungsaufnahme. Auffälligkeiten innerhalb der einzelnen Schluckphasen können bei Erwachsenen z.B. nach einem Schlaganfall auftreten. Bei Kindern drückt unter Umständen die Zunge während des Schluckens gegen die Frontzähne, was z.B. Ursache einer Zahnfehlstellungen sein kann.

Weiterführende Informationen finden Sie auf der Hompage des Deutschen Bundesverbandes für Logopädie e.V.

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